22. Oktober 2019: Im aktuellen Kindersitztest 2019 (Herbst) prüften Stiftung Warentest, der deutsche ADAC, der österreichische ÖAMTC und die Kollegen vom TCS in der Schweiz wieder viele verschiedene Kindersitzmodelle.
Neben Babyschalen durchliefen auch Reboarder, gruppenübergreifende Kindersitze und Folgesitze für große Kinder die Prüfungen zur Sicherheit, Bedienung und Ergonomie. Externe Labore testeten im Namen von Stiftung Warentest alle Kindersitze auf Schadstoffe. Leider hat auch dieses Mal wieder eine Babyschale den Kindersitztest aufgrund erhöhter Schadstoffwerte im Bezug nicht bestanden.
Wie auch bei den letzten Kindersitztests haben wir uns die Ergebnisse wieder im Detail angesehen und führen in unserem Artikel aus, welche Kindersitze wirklich gut abgeschnitten haben.
Unsere Analysen zu früheren Kindersitztests finden Sie hier:
Kindersitztest 2019: Diese Babyschalen und Kindersitze wurden getestet
Babyschalen:
Bugaboo Turtle (gegurtet und mit Basisstation)
Hauck iPro Baby (gegurtet und mit iPro Base)
Jané i-Matrix mit iPlatform
Jané Koos i-Size R1 (gegurtet und mit iPlatform)
Peg Perego Primo Viaggio i-Size gegurtet
Swandoo Albert (mit Gurt befestigt und mit Isofix-Base)
Uppababy Mesa i-Size (gegurtet und mit i-Size Base)
Kindersitze für Kinder bis ca. 4 Jahre:
BeSafe iZi Kid X3 i-Size
Hauck iPro Kids
Joie i-Spin 360
Kindersitze für Kinder bis ca. 12 Jahre:
Britax Römer Kidfix² S
GB Everna Fix
Joie Verso
Renolux Renofix
Kindersitztest 2019 - Das sind die Ergebnisse
Wie so oft lagen auch beim aktuellen Kindersitz-Herbsttest der Stiftung Warentest Freud und Leid nah beieinander. 20 Kindersitze crashte der ADAC für die Oktober-Veröffentlichung, 12 erhielten am Ende das Urteil „gut“, vier die Note „befriedigend“, vier weitere bestanden den Kindersitztest nicht.
Wir freuen uns sehr, denn der BeSafe iZi Kid X3 i-Size – ein Reboarder ohne Vorwärtsfunktion – erhielt im aktuellen Test die beste Sicherheitsbewertung aller seit 2015 geprüften Sitze für Kinder von ca. 1 bis 4 Jahren. Mit der Note 1,2 im Frontalaufpralltest und einer 0,7 (!) im Seitenaufpralltest konnte BeSafe die herausragenden Testergebnisse, die der Vorgängersitz iZi Kid X2 i-Size im Jahr 2016 erreichte, dank einiger Veränderungen am Kindersitz sogar noch verbessern. Klasse!
Ganz anders allerdings die Babyschale von Hauck: Bei dieser fanden die von Stiftung Warentest beauftragten Labore Schadstoffe. Zudem hatte die iPro Baby von Hauck leider auch im Frontalcrash-Szenario ihre Probleme.
Wie schon im Kindersitztest im Mai testeten Stiftung Warentest, ADAC, ÖAMTC und TCS auch im Oktobertest 2019 noch einmal auffällig viele Babyschalen. Mit der Turtle von Bugaboo, der iPro Baby von Hauck, der Koos i-Size R1 und der i-Matrix von Jané, der Schale Primo Viaggio i-Plus von Peg Perego, dem Albert von Swandoo und der Mesa i-Size von Uppababy haben die Prüfer im Oktober sieben Babyschalen unter die Lupe genommen.
Besonders begeisterte die Prüfer die Babyschale Albert von Swandoo, die – gemeinsam mit der zugehörigen Isofix-Basisstation verwendet – mit einer 1,6 in der Gesamtnote Testsieger wurde. Wir möchten uns deshalb auch dieser Babyschale zuerst widmen.
Sie haben noch nie von der Marke Swandoo gehört? Kein Wunder, denn die Babyschale Albert ist erst seit wenigen Monaten auf dem Markt erhältlich. Trotzdem hat es Neuling Swandoo geschafft, aus dem Stand heraus Testsieger zu werden.
Albert kam, sah und er siegte und das aus guten Gründen: Die Babyschale erreichte nicht nur hervorragende Testwerte in den Frontalaufpralltests (1,1 mit Base, 1,0 mit Gurt befestigt), sondern auch gute Ergebnisse im Seitenaufprallszenario (1,8 mit Base, 1,7 mit Gurt befestigt). Zusätzlich lobten die Prüfer den besonders einfachen Einbau, die sehr gute Polsterung, die günstige Sitzposition für das Baby und das sehr gute Platzangebot in der Schale bei einem zeitgleich nur geringen Platzbedarf im Auto. Überhaupt fanden die Tester nur einen einzigen kleinen Kritikpunkt: mit 5,1 kg Eigengewicht ist Albert vergleichsweise schwer.
Albert ist sicher und er ist innovativ. Die Babyschale ist nicht mit einem klassischen 3-Punkt- oder 5-Punkt-Gurt und einer zentralen Gurtstraffung an der Unterseite ausgestattet, sondern mit zwei Gurtstraffern, die sich je rechts und links ungefähr auf Brusthöhe des Babys befinden. Sie ziehen die Gurte bei dieser Babyschale also nicht einmal mit viel Kraft fest, sondern je einmal pro Seite und das mit einem geringeren Kraftaufwand. Diese Art der Gurtstraffung beugt Misuse vor, das heißt, die Gefahr der Fehlbedienung sinkt. Misuse ist leider auch bei Babyschalen nach wie vor ein allgegenwärtiges Thema und zu lockere Gurte am Kind ein weit verbreiteter Fehler, der bei einem Unfall schwere Folgen haben kann. Sie finden in unserem Blogartikel zum Thema Misuse bei Babyschalen erschreckende Fallzahlen und auch eine Anleitung zum korrekten Anschnallen: Misuse bei der Babyschale – das sind die häufigsten Fehler.
Wir haben Albert schon einige Wochen in unserem Sortiment, deshalb können wir an der Stelle noch ergänzen, dass die Passform von Albert für viele Babys sehr gut geeignet ist und die Schale in vielen Fahrzeugen eine gute Ruheposition bietet.
Zudem ist die Babyschale von Swandoo mit einigen entzückenden Details ausgestattet wie beispielsweise fluoreszierenden Gurtführungen, die Ihnen das Anschnallen in der Dämmerung erleichtern und andere Verkehrsteilnehmer schon von weitem auf Sie und Ihr Baby aufmerksam machen, wenn Sie mit der Schale an der Hand oder auf dem Kinderwagen unterwegs sind.
Die Babyschale Swandoo Albert i-Size macht ihrem Vorbild und Namensgeber Albert Einstein somit alle Ehre und ist mit ihren vorbildlichen Testergebnissen und weiteren Vorzügen eine tolle Alternative zu anderen sehr guten Babyschalen.
Daten zur Babyschale Swandoo Albert i-Size | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 85 cm |
Einbau der Babyschale | mit Autogurt oder Isofix-Basisstation |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 5,1 kg |
Gewicht der Basisstation: | 5,4 kg |
Mehr Informationen zur Babyschale Albert von Swandoo
Die Marke Bugaboo kennen Sie sicherlich aus dem Bereich der Kinderwagen. Mit der Turtle ergänzt Bugaboo sein Sortiment um eine Babyschale, die mit fast allen Kinderwagen des Herstellers kompatibel ist.
So können Eltern den Kinderwagen für kurze Strecken gemeinsam mit der Babyschale nutzen – für längere Ausflüge oder Einkäufe empfehlen wir dies allgemein nicht, da die Haltung in der Babyschale die Sauerstoffsättigung des Babys beeinträchtigen kann. Zudem ist der Sitzwinkel in den meisten Babyschalen nicht ideal und belastet die Wirbelsäule des Kindes.
Das gute Testergebnis der Bugaboo Turtle erstaunt nicht, denn sie wurde in Form der nahezu baugleichen Babyschale Nuna Pipa Icon bereits vor 2 Jahren crash-getestet. Wiederholt wurde der Test auf Schadstoffe, in dem die Bugaboo Turtle die Note 2,6 erhielt (Nuna Pipa Icon: 2,4).
Insgesamt schneidet die Babyschale gegurtet mit einer 2,0 ab. Gemeinsam mit der Isofix-Base verwendet erreicht die Bugaboo Turtle eine noch etwas bessere Gesamtnote von 1,8.
Daten zur Babyschale Bugaboo Turtle | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 85 cm |
Einbau der Babyschale: | mit Autogurt oder Isofix-Basisstation |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 4,4 kg |
Gewicht der Basisstation: | 5,9 kg |
Auch getestet wurde das Hauck iPro-Kindersitzsystem. Es besteht aus einer Basisstation, die gemeinsam mit der Babyschale Hauck iPro Baby und auch mit dem Kindersitz Hauck iPro Kids genutzt werden kann.
Wir sehen uns zunächst die Babyschale iPro Baby an, denn vor dieser warnt der ADAC bereits in der Videozusammenfassung des aktuellen Kindersitztests. Während die zuletzt getestete Babyschale der Marke, die Hauck Comfort Fix, den Kindersitztest Herbst 2018 noch mit guten Noten bestand, gibt es bei der iPro Baby gleich zwei Probleme.
Napthalin im Bezug der iPro Baby
Zu jedem Kindersitztest gehört auch eine Prüfung des Bezug-Materials auf gefährliche Schadstoffe. Leider fand Stiftung Warentest bei diesem Test Naphthalin im Bezug der iPro Baby. Dieser Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein und hat deshalb im Bezug eines Kindersitzes nichts zu suchen. Die Hauck iPro erhielt aufgrund der erhöhten Messwerte deshalb die Note „mangelhaft“ (4,7) im Schadstofftest und damit auch im Gesamtergebnis. Das allerdings war nicht das einzige Manko der Schale.
Sicher bei der Befestigung mit Gurt, gerade noch ausreichend beim Einbau mit Isofix
Auch beim Frontalcrashtest hatte die Hauck iPro Baby zu kämpfen. Auf der zugehörigen Isofix-Base eingeklickt, bestand die Schale den Frontaufprallversuch nur sehr knapp mit der Note 4,5. Grund dafür: eine Metallstange an der Unterseite der Babyschale reißt aus dem Plastik. Dadurch verlagert sich die Babyschale weit Richtung Vordersitz und taucht nach unten. In der Folge wird der Dummy nach oben gedrückt und die Belastungswerte auf das Genick steigen stark an. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Kopf des Dummys bzw. Kindes am Vordersitz anschlägt.
Der Touring Club Schweiz hat zu diesem Versuch ein Video veröffentlicht, auf dem Sie die Problematik erkennen können. Daneben hat Råd & Rön Schweden eine weitere Video-Sequenz zur Hauck iPro auf Youtube gestellt, in der zu sehen ist, wie der Dummy aus der Schale geschleudert wird. Dabei handelt es sich um den ersten Testversuch, den der ADAC durchgeführt hat. Dieses Problem konnte durch weitere Crashversuche nicht reproduziert werden und floss deshalb nicht in die Sicherheitswertung ein.
Beim Einbau mit dem Sicherheitsgurt erhielt die Hauck iPro Baby eine 2,1 im Frontalcrashtest. Diese Note ist in Ordnung, alle anderen Babyschalen aus dem aktuellen Test schnitten allerdings im Frontalaufpralltest besser ab.
Daten zur Babyschale Hauck iPro Baby | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 85 cm |
Einbau der Babyschale | mit Autogurt oder Isofix-Basisstation |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 5,1 kg |
Gewicht der Basisstation: | 8,5 kg |
TCS: Crashtest Hauck iPro Baby
Råd & Rön: Crashtest Hauck iPro Baby
Mit der iMatrix von Jané wurde auch eine Babyschale getestet, die außerhalb des Fahrzeugs komplett flach gestellt und so auch beispielsweise auf den Kinderwagen geklickt werden kann.
Beim Frontalaufprall erreichte die iMatrix, die ausschließlich mit der Isofix-Basisstation iPlatform verwendet werden kann, mit einer 1,2 eine hervorragende Bewertung. Leider kam die Babyschale im Seitencrash allerdings nur auf ein durchschnittliches Testergebnis (2,9) im Kindersitztest.
Zudem benötigt die Jané iMatrix vergleichsweise viel Platz und ist mit 5,4 kg Eigengewicht auch recht schwer. Dafür loben die Tester den einfachen Einbau der Babyschale, die nur geringe Gefahr der Fehlbedienung und das sehr gute Platzangebot für das Baby.
Mit einer Gesamtnote von 2,3 schneidet die Jané iMatrix insgesamt mit der Note „gut“ ab.
Daten zur Babyschale Jané iMatrix | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 83 cm |
Einbau der Babyschale: | ausschließlich mit der iPlatform (benötigt Isofix) |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 5,4 kg |
Gewicht der Basisstation: | 7,1 kg |
Die Babyschale Koos i-Size R1 von Jané ist die verbesserte Version der Vorgänger-Babyschale Koos i-Size, die im Vorjahr bereits von Stiftung Warentest geprüft wurde. Im Kindersitztest 2018 stellten die Prüfer leider den Schadstoff Naphthalin in den Gurtpolstern der Schale fest, wir haben hier dazu geschrieben: Ergebnisse ADAC Kindersitztest 2018.
Jané hat nachgearbeitet und überzeugt mit der Koos i-Size R1: Die Schale mit den veränderten Gurtpolstern erhält eine 1,0 im Schadstofftest und besteht diesen mit Bravour.
Spitzenwerte mit Gurtbefestigung
Auch die Sicherheitswerte im Frontalcrash lassen sich sehen: Mit einer 0,8 (!) bei der Befestigung mit dem Autogurt und einer 1,2 bei der Montage mit der Isofix-Base iPlatform erreicht die Koos i-Size R1 Spitzenwerte.
Im Seitenaufpralltest ist die Befestigung mit dem Gurt (Note: 1,6) dem Einbau gemeinsam mit der iPlatform (2,3) überlegen.
Die Tester loben den nur geringen Platzverbrauch der i-Koos bei einem guten Platzangebot für das Baby. Auch der Einbau des Sitzes und das Anschnallen des Kindes gestalten sich bei dieser Babyschale einfach.
Mit der Gesamtnote von 2,0 für den Einbau mit Gurt bzw. 1,9 für den Einbau auf der Isofixbasisstation iPlatform schließt die i-Koos i-Size R1 im Kindersitztest 2019 mit guten Werten ab.
Daten zur Babyschale Jané Koos i-Size R1 | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 83 cm |
Einbau der Babyschale: | Befestigung mit Gurt oder Einbau mit der iPlatform |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 4,0 kg |
Gewicht der Basisstation: | 7,1 kg |
Die Babyschale Peg Perego Primo Viaggio i-Size überprüfte Stiftung Warentest bereits im Mai-Kindersitztest 2019, damals gemeinsam mit der zugehörigen Isofix-Basisstation. Im aktuellen Kindersitztest wurde nun die Gurtbefestigung der Babyschale getestet.
Mit Noten von 1,4 im Frontalaufpralltest und 1,2 im Seitencrashszenario überzeugte die Primo Viaggio i-Size auch gegurtet auf ganzer Linie. Das Verletzungsrisiko ist bei dieser Babyschale sehr gering und auch sonst finden die Testinstitute fast nur positive Punkte an der Peg Perego-Schale: Das Platzangebot für das Kind ist sehr gut, die Babyschale ist gut gepolstert, steht stabil im Fahrzeug und benötigt beim Einbau nur wenig Platz.
Mit einer 1,8 als Gesamtnote erreicht die gegurtete Version der Primo Viaggio i-Size gute Werte. Wir hoffen, dass es bald noch einen Reboarder für die Isofixbase der Viaggio i-Size geben wird – ein vorwärtsgerichteter Kindersitz ist mit dem Viaggio FF 105 bereits auf dem Markt.
Daten zur Babyschale Perego Primo Viaggio i-Size | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 83 cm |
Einbau der Babyschale: | Befestigung mit Gurt oder Einbau mit der i-Size-Base |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 4,7 kg |
Gewicht der Basisstation: | 5,4 kg |
Und noch eine Babyschale wurde im Herbsttest geprüft: die Mesa i-Size von Uppababy. Diese Schale ist für Kinder von 40 bis 78 cm Körpergröße bis maximal 13 kg Körpergewicht zugelassen und kann entweder mit dem Autogurt befestigt oder auf der zugehörigen Isofix-Basisstation eingeklickt werden.
Im Frontalcrashtest erreicht die Mesa sehr gute Werte (je 1,2 gegurtet und mit Base), seitlich schwächelt sie ein wenig (2,3 gegurtet, 2,7 mit Basisstation). Sie überzeugt auch in den Teilbereichen Ergonomie und Bedienung mit sehr guten und guten Werten.
Leider fällt die Uppbaby Mesa i-Size allerdings durch den Schadstofftest. Die von Stiftung Warentest beauftragten Labore finden im Bezug der Babyschale das Flammschutzmittel TCPP in einer Menge, die den für Spielzeuge geltenden Grenzwert (Richtlinie 2014/79/EU) überschreitet. Die Note im Schadstofftest (5,5) schlägt sich direkt auf das Gesamtergebnis (auch 5,5) nieder.
Update Januar 2020:
Der Schadstofftest wurde wiederholt, da versehentlich eine falsche Babyschale getestet wurde. Die Uppababy Mesa i-Size bestand den Schadstoff-Test letztlich mit der Note 1,6.
Der ADAC hat sich in seiner Pressemitteilung zum Kindersitztest 2019 wie folgt geäußert: „Der Uppababy Mesa i-Size und der UppababyMesa i-Size + i-Size Base wurden wegen zu hoher Schadstoffbelastungen im Test ebenfalls mit mangelhaft abgewertet. Allerdings bezieht sich dies nur auf ein in Großbritannien verkauftes Modell. Modelle die in der EU verkauft werden sind davon nicht betroffen und schneiden im Test mit „gut“ ab“
Daten zur Babyschale Uppababy Mesa i-Size | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | 40 bis 78 cm |
Einbau der Babyschale: | Befestigung mit Gurt oder Einbau mit der i-Size-Base |
Maximales Gewicht des Kindes: | 13 kg |
Gewicht der Babyschale: | 4,9 kg |
Gewicht der Basisstation: | 6,4 kg |
Testergebnisse der Babyschalen aus dem Kindersitztest 2019 im Vergleich
In unserer Übersicht finden Sie noch einmal die Ergebnisse im Bereich Sicherheit aller Babyschalen aus dem aktuellen Test im Vergleich. Mit einem Klick auf den Spaltenanfang können Sie die Spalten sortieren und so die Noten der Babyschalen im Frontal- und Seitenaufpralltest ganz leicht miteinander vergleichen.
Bitte beachten Sie: Die mit (1) gekennzeichneten Babyschalen haben den Kindersitztest aufgrund erhöhter Schadstoffwerte nicht bestanden.
Sicherheitswerte der im Oktober-Kindersitztest geprüften Babyschalen
Babyschale | Einbauart | frontal | seitlich | von | bis | Gewicht Kind | Gewicht Sitz + Base |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bugaboo Turtle | gegurtet | 1,4 | 2,0 | 40 cm | 85 cm | 13 kg | 4,4 kg + 5,9 kg |
Bugaboo Turtle | Base | 1,4 | 1,7 | 40 cm | 85 cm | 13 kg | 4,4 kg |
Hauck i-Pro Baby (1) | gegurtet | 1,2 | 1,6 | 40 cm | 85 cm | 13 kg | 5,1 kg |
Hauck i-Pro Baby (1) | i-Pro Base | 4,5 | 1,8 | 40 cm | 85 cm | 13 kg | 5,1 kg + 8,5 kg |
Jané i-Matrix | i-Platform | 1,2 | 2,9 | 40 cm | 83 cm | 13 kg | 5,4 kg + 7,1 kg |
Jané Koos i-Size R1 | gegurtet | 0,8 | 1,6 | 40 cm | 83 cm | 13 kg | 4,0 kg |
Jané Koos i-Size R1 | i-Platform | 1,2 | 2,3 | 40 cm | 83 cm | 13 kg | 4,0 kg + 7,1 kg |
Uppababy Mesa i-Size (1) | gegurtet | 1,2 | 2,3 | 40 cm | 78 cm | 13 kg | 4,9 kg |
Uppababy Mesa i-Size (1) | i-Size-Base | 1,2 | 2,7 | 40 cm | 78 cm | 13 kg | 4,9 kg + 6,4 kg |
Peg Perego Primo Viaggio i-Plus | gegurtet | 1,4 | 1,2 | 40 cm | 83 cm | 13 kg | 4,7 kg |
Swandoo Albert | i-Size Base | 1,1 | 1,8 | 40 cm | 85 cm | 13 kg | 5,1 kg + 5,4 kg |
Swandoo Albert | gegurtet | 1,0 | 1,7 | 40 cm | 85 cm | 13 kg | 5,1 kg |
In den letzten Kindersitztests prüften die Testinstitute mehr und mehr Kindersitze, die bis zu einem Alter von ca. 4 bzw. ca. 6 Jahren rückwärts verwendet werden können. Auch im aktuellen Test sind wieder einige Reboarder (mit und ohne Vorwärtsfunktion) vertreten und der Grund ist ganz einfach: Rückwärtsfahren ist kein Trend, es ist auch über die Babyschale hinaus viel sicherer. Beim gefährlichen Frontalcrash, der mit Abstand häufigsten Unfallart, bei der Personen schwer verletzt oder getötet werden, wird das Kind mit dem Körper in die komplette Schale des Sitzes gedrückt. Dabei wird die entstehende Energie über eine große Fläche verteilt, die Belastungen auf den Nacken des Kindes sind gering.
Ganz anders beim Vorwärtssitz: Bei einem Frontalaufprall wird der Körper vom Gurtsystem des Kindersitzes gehalten, der Kopf wird ruckartig nach vorne geschleudert. Schon bei einem Aufprall mit geringen Geschwindigkeiten in der Stadt besteht die Gefahr schwerer Kopf- und Genickverletzungen.
Wie sicher das Rückwärtsfahren auch für große Kinder ist, beweist gleich unser erster Testkandidat in der Altersgruppe von 1 bis 4 Jahren, der BeSafe iZi Kid X3 i-Size, ein Kindersitz für Kinder bis 105 cm, der nur rückwärts in das Auto eingebaut werden kann.
Vor ziemlich genau 3,5 Jahren wurde der iZi Kid X2 i-Size von BeSafe im Kindersitztest der Stiftung Warentest Testsieger in der Gruppe der Kindersitze für Kinder von 1 bis 4 Jahren. Er erhielt damals mit der Note 1,1 in der Sicherheit nicht nur ein herausragendes, sondern das historisch beste Sicherheitsergebnis aller bis dato getesteten Kindersitze in seiner Klasse.
Mit dem Nachfolger zum Kid X2 i-Size setzt BeSafe jetzt noch einen drauf: Der Kid X3 i-Size wurde nicht nur Testsieger, sondern übertraf seinen Vorgängersitz sogar noch und verweist ihn damit auf den (ebenso hervorragenden) 2. Platz der bestgetesteten Kindersitze der Altersgruppe 1 bis 4 Jahre seit dem Jahr 2015.
Sicherheit: sehr gut, Bedienung und Ergonomie: gut
Beim Frontalcrashtest erreichte der Kid X3 i-Size die Note 1,2, beim Seitenaufpralltest sogar eine 0,7. Der Grund dafür: Der optimierte Seitenprotektor, der noch besser Energie aufnehmen kann als die Vorgängerversion. Wie gut das SIP+ arbeitet, können Sie auch im Crashtest-Video von RACE sehr gut selbst erkennen:
Daten zum BeSafe iZi Kid X3 i-Size | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | ab 61 bis 105 cm |
Fahrtrichtung: | rückwärts |
Einbau des Kindersitzes: | mit Isofix |
Maximales Gewicht des Kindes: | 18 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 15 kg |
Rückwärtsfahren ist sicherer
Der Kid X3 i-Size ist ein reiner Reboardkindersitz, das heißt, er kann nur entgegen der Fahrtrichtung in das Auto eingebaut werden. Das hat den großen Vorteil, dass das Kind beim gefährlichen Frontalcrash in die komplette Sitzschale gedrückt wird und nicht – wie bei einem vorwärtsgerichteten Kindersitz – das Genick alleine die Aufprallenergie aufnehmen muss. Die Ergebnisse des Kid X3 i-Size beweisen einmal mehr, dass Rückwärtsfahren bis zum Alter von mindestens 4 Jahren die sicherste Lösung ist.
Doch nicht nur in der Sicherheit punktet der Kid X3 i-Size: Der ADAC lobt außerdem die nur geringe Gefahr der Fehlbedienung, den einfachen Einbau des Kindersitzes, die gute Polsterung und das gute Platzangebot für das Kind bei nur geringem Platzbedarf im Auto.
Kaum erstaunlich, dass auch wir und unsere Kunden den Kid X3 i-Size so sehr lieben.
Mit dem Hauck iPro Kids hat Stiftung Warentest einen weiteren Reboarder für den Kindersitztest ausgewählt. Dieser Sitz teilt sich seine Basisstation mit der Babyschale iPro Baby, über die wir oben bereits geschrieben haben.
Der iPro Kids ist von 40 bis 105 cm rückwärts und ab 76 bis 105 cm und einem Mindestalter von 15 Monaten auch vorwärts zugelassen. In den Sicherheitstests erreichte der Reboardkindersitz von Hauck eine 2,8 (frontal) bzw. eine 2,4 seitlich, insgesamt im Test die Note 2,8.
Da in die Sicherheitswerte bei diesem Sitz sowohl die Werte für den vorwärtsgerichteten Einbau als auch die für den Einbau entgegen der Fahrtrichtung einfließen, haben wir die reinen Rückwärtswerte für diesen Kindersitz beim ADAC erfragt. Wir machen es kurz: Leider sind die Nackenbelastungswerte beim Hauck iPro Kids, rückwärts installiert, beim Frontalcrash mit über 2500 N hoch, so dass wir diesen Sitz auch rückwärtsgerichtet nicht empfehlen möchten.
ÖAMTC und ADAC kommen ebenso zu dem Schluss, dass dieser Kindersitz nur durchschnittliche Werte beim Frontalaufprall erreicht und deshalb auch das Verletzungsrisiko nicht gering, sondern ebenfalls nur durchschnittlich ist.
Die Tester loben zwar den guten Gurtverlauf im Sitz, das geringe Verletzungsrisiko im Seitencrash und den einfachen Einbau, bemängeln aber außerdem auch das etwas aufwändigere Anschnallen des Kindes, leichte Verarbeitungsmängel, den erhöhten Platzbedarf und die enge Sitzschale.
Daten zum Hauck iPro Kids | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | ab 40 bis 105 cm |
Fahrtrichtung: | rückwärts von 40 bis 105 cm |
vorwärts von 76 bis 105 cm (ab 15 Monaten) | |
Einbau des Kindersitzes: | mit Isofix-Basisstation iPro Base |
Maximales Gewicht des Kindes: | 18 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 8,9 kg |
Gewicht der Basisstation: | 8,5 kg |
Der Joie i-Spin 360 ist ein beliebter Reboarder, denn er ist mit einer UVP von aktuell 349,95 € vergleichsweise günstig.
Dieser Kindersitz ist von 40 bis 105 cm rückwärts und ab 76 cm (und einem Alter von mind. 15 Monaten) auch vorwärts zugelassen. Im aktuellen Kindersitztest erreicht er wie der BeSafe iZi Kid X3 eine Gesamtnote von 1,8.
Da in die Sicherheitsnote (1,9 gesamt / 2,4 im Frontalcrashtest / 0,7 im Seitencrash) auch die Noten des vorwärtsgerichteten Einbau einfließen und wir diese Nutzung nicht empfehlen, haben wir auch für den i-Spin die reinen Rückwärtswerte beim ADAC erfragt.
Rein rückwärtsgerichtet schneidet der i-Spin mit einer 1,9 und Nackenbelastungswerten von je ca. 1300 N beim Frontalcrashtest in aufrechter und liegender Position „gut“ ab. Die Werte sind für einen Reboarder in Ordnung und geringer als bei einem Kindersitz in Fahrtrichtung. Den Seitenaufpralltest besteht der i-Spin mit Bravour mit einer 0,8.
In den Bereichen Bedienung und Ergonomie punktet der i-Spin: Die Prüfer heben die sehr gute Polsterung, die günstige Sitzposition und das sehr gute Platzangebot für das Kind hervor. Die nur geringe Gefahr, diesen Sitz falsch zu bedienen und der einfache Einbau runden die guten Noten für den Joie i-Spin ab.
Ab Januar 2020 wird neben dem i-Spin 360 auch noch das Modell Joie i-Spin Safe verfügbar sein. Diese Version wird nur rückwärts nutzbar sein, gegenüber dem aktuellen Modell überarbeitet werden und dann auch das Plustest-Siegel haben.
Daten zum Joie i-Spin 360 | |
Zulassung: | i-Size |
Größe des Kindes: | ab 40 bis 105 cm |
Fahrtrichtung: | rückwärts von 40 bis 105 cm |
vorwärts von 76 bis 105 cm (ab 15 Monaten) | |
Einbau des Kindersitzes: | mit Isofix |
Maximales Gewicht des Kindes: | 19 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 8,5 kg |
Kindersitze bis 12 Jahre gibt es in verschiedenen Varianten: zugelassen in der Gruppe 2/3 von 15 bis 36 kg, als gruppenübergreifende Kindersitze der Gruppen 1/2/3 oder zur Verwendung ab Geburt bis zum Ende der Kindersitzpflicht (Gruppe 0+/1/2/3). Im aktuellen Kindersitztest wurden verschiedene Modelle getestet und überprüft.
Besonders interessant sind die Ergebnisse des Britax Römer Kidfix² S und die des Joie Verso. Der Kidfix² S ist ein Kindersitz, bei dem die Rückenlehne ab einer bestimmten Körpergröße entfernt werden kann und das Unterteil des Sitzes in der Folge als reines Sitzkissen verwendet wird. Der Verso ist ein rückwärtsgerichteter Kindersitz, der ab Geburt zugelassen ist und ab 15 kg in einen Folgesitz (Sitzerhöhung mit Rückenlehne) umgebaut werden kann.
Der KIDFIX ist ein Klassiker von Britax Römer. Es gibt diesen Kindersitz schon seit vielen Jahren und er wird immer wieder überarbeitet und verbessert. Die Kidfix-Sitze sind als Folgesitze von 15 bis 36 kg konzipiert, Ihr Kind wird bei dieser Kindersitzgruppe gemeinsam mit dem Sitz mit dem Autogurt angeschnallt. Zusätzlich können die Kidfix-Sitze am Isofix des Fahrzeugs befestigt werden. Dies erhöht die Stabilität in der Kurve und damit auch die Sicherheit.
Mit den Modellen Britax Römer KIDFIX² S und KIDFIX² R kamen vor einiger Zeit zwei Varianten des KIDFIX II auf den Markt, bei denen ab 22 kg / 125 cm (beides muss erfüllt sein) die Rückenlehne entfernt werden kann. Das Entfernen der Lehne ist technisch bei vielen Kindersitzen möglich, erlaubt ist es allerdings in der Regel nicht. Sollten Sie die Lehne bei Ihrem eigenen Kindersitz entfernt haben, sollten Sie deshalb am besten jetzt gleich in der Anleitung nachlesen, ob diese Verwendung überhaupt vorgesehen und zugelassen ist. Außerdem lohnt sich das Lesen unserer weiteren Ausführungen, denn mit dem Abnehmen der Lehne entfällt auch der wichtige Seitenaufprallschutz, den der Kindersitz mit Rücken- und Kopfteil bietet.
Kidfix² S: mit Rückenlehne gut, ohne Lehne gefährlich
Der ADAC hat den KIDFIX² S mit dem Q 6-Dummy sowohl mit als auch ohne die Rückenstütze seitlich gecrasht. Als vollwertiger Sitz erreichte der Kindersitz dabei im Seitenaufpralltest sehr gute Noten, als reines Sitzkissen versagte er jedoch auf ganzer Linie. Testurteil: mangelhaft. Gemittelt bekam er so auf eine 3,9 und bekam damit das schlechteste Sicherheitsergebnis, das ein KIDFIX-Modell je erhielt.
Wenig erstaunlich allerdings, wenn wir uns die Seitencrash-Sequenzen aus dem Video des ADAC ansehen:
Kopf und Oberkörper prallen bei einer seitlichen Kollision ungeschützt an die Autotüre bzw. an das Fenster. Dies kann zu schwerwiegenden Kopfverletzungen führen. Ganz anders mit der Rückenlehne: Wird der Britax Römer Kidfix² S als vollwertiger Sitz genutzt, so schützt er Ihr Kind – ebenso wie die anderen Kidfix-Modelle – sowohl im Frontal- als auch im Seitencrash sehr gut. Wir empfehlen Ihnen aus diesem Grund, den Kidfix² S ausnahmslos mit Lehne zu nutzen, denn nur so sitzt Ihr Kind bei einem Seitenaufprall wirklich sicher.
Auch bei einem Frontalaufprall profitiert Ihr Kind von der Rückenstütze: Zwar ist der Wert für die Kopfvorverlagerung ohne die Lehne geringer und ein Anprall des Kopfes am Vordersitz bei der Nutzung des Sitzkissens ohne Lehne unwahrscheinlicher, die Nackenbelastungskräfte indes sind beim Kidfix² S mit Lehne deutlich niedriger. Ein Grund mehr, den Sitz nur mit der Rückenstütze zu nutzen.
Daten zum Britax Römer KIDFIX² S | |
Zulassung: | ECE R 44/04 |
Fahrtrichtung: | vorwärts |
Einbau des Kindersitzes: | mit Autogurt, optional mit zusätzlicher Verankerung am Isofix |
Gewicht des Kindes: | 15 bis 36 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 7,2 kg |
Der Everna Fix von goodbaby ist ein Kindersitz, der ab 9 bis 36 kg in Fahrtrichtung genutzt wird. Das heißt, er umfasst die Kindersitzgruppen 1, 2 und 3. In Gruppe 1 sitzt das Kind vorwärts und wird von einem 5-Punkt-Gurt gehalten, in der Gruppe 2/3 werden Sitz und Kind gemeinsam mit dem Autogurt angeschnallt. Der Everna Fix benötigt beim Einbau in beiden Varianten Isofix und eine Toptether-Halterung.
In der Sicherheit schneidet der Everna Fix mit einer 3,1 im Frontalcrash nur befriedigend ab, das Verletzungsrisiko bei diesem Sitz ist bei einem Frontalaufprall lediglich durchschnittlich.
Sicherer sitzt Ihr Kind in einem Reboarder
Da wir empfehlen, Kinder möglichst lange rückwärts und damit besonders sicher im Auto zu transportieren, raten wir Ihnen dazu, mindestens bis zum 4. Geburtstag (und gerne auch länger) einen Reboardkindersitz zu verwenden.
Daten zum GB Everna FIX | |
Zulassung: | ECE R 44/04 |
Fahrtrichtung: | vorwärts |
Kindersitzgruppen: |
|
Gewicht des Kindes: | 15 bis 36 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 12,4 kg |
Auch im Kindersitztest 2019 vertreten: der Joie Verso. Beim Verso handelt es sich um einen Reboarder für Kinder zwischen 0 und 18 Kilogramm, der ab einem Gewicht von 15 Kilogramm nach vorne gedreht und bis 36 kg als Folgesitz (Kind und Sitz werden mit dem Autogurt angeschnallt) genutzt werden kann. In der Gruppe 2/3 kann er außerdem zusätzlich ans Isofix eingehakt werden und steht so noch etwas stabiler im Fahrzeug. Der Verso ist als All-in-One-Sitz konzipiert, in diesem Kindersitz soll ein Baby genauso bequem und sicher transportiert werden können wie ein Kind mit 12 Jahren bzw. 150 cm Körpergröße.
Auf die Testwerte des Joie Verso waren wir sehr gespannt, denn bauähnliche Sitze der Marke hatten in zurückliegenden Kindersitztests lediglich ausreichende Werte im Bereich Sicherheit erreicht: Testergebnis Joie Every Stage FX bzw. Testergebnis Joie Every Stage.
Sicherheitswerte des Joie Verso
Anders als Reboarder, die mit einem Stützfuß oder einer Toptetherhalterung bzw. einem Überrollbügel und / oder Spanngurten im Fußraum ausgestattet sind, fehlen diese Sicherheitsmerkmale beim Verso gänzlich. Dieser Kindersitz wird, ähnlich wie eine Babyschale, rein vom Autogurt gehalten und dies führt leider auch dazu, dass der Verso, rückwärts eingebaut, im Frontalcrashtest lediglich eine Sicherheitsnote von 2,7 erreicht.
Sicherheitswerte für den rückwärtsgerichteten Einbau
Anders als bei einer Babyschale wird der Verso nicht mit dem Q 1- oder dem Q 1,5-Dummy getestet, sondern mit Q 3. Dieser Dummy hat die Maße und Proportionen eines ca. 3-jährigen Kindes (ca. 98,5 cm / ca. 14,6 kg), er ist also deutlich größer und schwerer als die kleinen Dummies. Entsprechend verändert sich auch der Schwerpunkt des Sitzes und auch die Kraft, die auf den Dummy wirkt, ist weiter von der Befestigung des Sitzes entfernt als bei einem Baby in einer Babyschale.
Die reine Gurtbefestigung führt im Test zu folgendem Bild: Im Frontalcrashtest verlagert sich der Kopf des Q3-Dummies weit nach vorne oben. Dementsprechend groß ist der Zug auf Kopf und Nacken, die Belastungswerte liegen zwischen 1500 und 2000 N (aufrecht bzw. liegend). Diese Werte wären für einen Vorwärtssitz gut, für einen Reboarder sind sie im Vergleich leider nur mäßig. Es besteht außerdem die Gefahr, dass der Kopf des Kindes am Vordersitz anschlägt. Der Sitz erhält deshalb auch für die gemessenen Werte bei der Kopfverlagerung nur die Note „ausreichend“.
Daten zum Joie Verso | |
Zulassung: | ECE R 44/04 |
Fahrtrichtung: | rückwärts: 0 – 18 kg |
vorwärts:15 – 36 kg | |
Gewicht des Kindes: | 0 bis 36 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 9,5 kg |
Sicherheitswerte für den Einbau als Folgesitz
Auch als Folgesitz erreicht der Joie Verso im Frontalcrashtest beim Einbau mit Autogurt und zusätzlicher Verankerung am Isofix nur die Note 3,0. Im Vergleich zu anderen guten Folgesitzen in unserem Sortiment nur ein durchschnittlicher Wert. Sie können dieses Ergebnis mit den Noten der seit 2015 getesteten Gruppe 2/3-Sitze in unserer Folgesitzübersicht hier abgleichen: Sicherheitswerte aller seit 2015 getesteten Folgesitze.
Unser Fazit zum Joie Verso
ADAC und ÖAMTC kommen in ihrem Urteil zu folgendem Schluss:
"Die Idee, mehrere Gewichtsklassen mit einem Sitz abzudecken ist zwar gut, die Umsetzung jedoch ein Kompromiss mit Einschränkungen in allen Klassen."
ADAC e. V / ÖAMTC
Wir müssen dem leider beipflichten und können den Verso weder als Reboarder noch als Folgesitz empfehlen. Rückwärts genutzt sind die Nackenbelastungskräfte für einen Reboarder vergleichsweise hoch, die Kopfverlagerung ebenso. Wer sein Kind sicher rückwärts transportieren will, sollte deshalb nach Möglichkeit auf einen anderen Reboardkindersitz zurückgreifen. Wir haben bislang für jedes Auto mit Staufach-Problem oder auch für Wohnmobile immer eine sichere Lösung für kleine und große Kinder finden können.
Als Folgesitz schneidet der Verso im Crash leider auch nur durchschnittlich ab. Dazu kommt, dass die Rückenlehne vergleichsweise kurz ist und es sein kann, dass Ihr Kind nicht bis zum Ende der Kindersitzplicht in den Verso passt.
Überraschend gut im Kindersitztest 2019 schneidet der Folgesitz Renofix der Marke Renolux ab. Mit Noten von 2,5 im Frontalaufpralltest und 1,8 im Seitencrashtest kann dieser Kindersitz mit Sitzen anderer, in Deutschland bekannterer, Hersteller gut mithalten – und das trotz seines vergleichsweise hohen Gewichts von 8,4 Kilogramm.
Auch in den Bereichen Bedienung und Ergonomie überzeugt der Renofix. Besonders sticht die sehr gute Polsterung dieses Kindersitzes hervor. Kein Wunder, denn Renolux verwendet bei der Herstellung des Sitzes eine spezielle Schaumtechnologie, die für besonders hohen Komfort sorgt.
Eine glatte 1,0 im Schadstofftest rundet das gute Ergebnis des Renolux Renofix ab.
Daten zum Renolux Renofix | |
Zulassung: | ECE R 44/04 |
Fahrtrichtung: | vorwärts |
Sitzeinbau: | mit Autogurt, optional mit zusätzlicher Verankerung am Isofix |
Gewicht des Kindes: | 15 bis 36 kg |
Gewicht des Kindersitzes: | 8,4 kg |
Unser Fazit zum Kindersitztest 2019
Wie immer war der Blick in die Detailergebnisse dieses Kindersitztests sehr spannend für uns.
Wir haben viel über Testergebnisse und Noten gesprochen und geschrieben. Das ist wichtig, denn wir wünschen uns, dass unsere und auch Ihre Kinder besonders sicher im Auto mitfahren. Was Sie dabei allerdings nicht vergessen dürfen, ist, dass der Kindersitz für Ihr Kind nur dann sicher ist, wenn er optimal zu Ihrem Kind und in Ihr Auto passt.
Kaufen Sie deshalb nicht blind den Testsieger. Besuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Fachhändler für Kindersitze, bei dem Ihr Nachwuchs in verschiedenen Sitzen probesitzen kann. Nutzen Sie außerdem die Möglichkeit eines Probeeinbaus des Sitzes in Ihr Auto, damit Sie sich auch selbst davon überzeugen können, dass der Wunschkindersitz optimal zu Ihrem Kind, zu Ihrem Fahrzeug und auch zu den Bedürfnissen der anderen Mitfahrer*innen passt.
Wir wünschen Ihnen stets eine sorgen- und unfallfreie Fahrt!
Kindersitztest 2019: Die Zusammenfassungen der Testinstitute
In den Videos lassen wir noch einmal die Testinstitute ADAC und ÖAMTC zu Wort kommen:
Statement des ADAC zum Kindersitztest 2019 (Herbst)
Statement des ÖAMTC zum Kindersitztest 2019 (Herbst)
Noch mehr über den Kindersitztest 2019 erfahren?
Weitere Informationen zum Kindersitztest 2019/2 (Oktober)
Das war der Kindersitztest 2019/1 (Mai):
- ADAC Presse: Zusammenfassung der aktuellen Testergebnisse
- ADAC: Resultate Kindersitztest 2019
- ÖAMTC Kindersitztest 2019
- ÖAMTC: So testen wir Kindersitze (pdf-Download)
- ÖAMTC Presse: Zusammenfassung des Autokindersitztests 2019
- TCS Ergebnisse Kindersitztest Mai 2019
- TCS Testergebnisse 2019/1 im Überblick (pdf-Download)
- Stiftung Warentest: Autokindersitze im Test 2019
- Familie Bär: Ergebnisse des Kindersitztests 2019 (Mai)
Das war der Kindersitztest 2018 (Oktober):
Testergebnisse im Vergleich
Testergebnisse (ÖAMTC) 2019 (Oktober)
Testergebnisse (ÖAMTC) 2019 (Mai)
Onlinemarketingmanagerin bei Familie Bär
Kerstin ist der Onlinemarketingbär im Team von Familie Bär. Sie schreibt leidenschaftlich gerne Texte und hält mit sechs zeitgleich rückwärts fahrenden (eigenen) Kindern im selben Auto den inoffiziellen Rekord unter den Reboardeltern.
Als Mama von zwei Mädchen und fünf Jungs, von denen der Älteste bereits im Jahr 2010 in einem Reboardkindersitz saß, verfügt sie über reichlich Kindersitzfachwissen, das sie in ihren Blogartikeln gerne mit anderen teilt.
Kerstin liebt es, Dinge zu hinterfragen und ist deshalb unter anderem für unsere Analysen zum ADAC Kindersitztest zuständig. Wenn sie nicht gerade mit dem ADAC telefoniert, setzt sie sich dafür ein, dass auch Playmobilmännchen in den ersten vier Lebensjahren rückwärts fahren.
4 Gedanken zu „Kindersitztest 2019/II (Herbst): Das sind die Ergebnisse von Stiftung Warentest und ADAC“
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