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Gebrauchter Kindersitz

Einen gebrauchten Kindersitz kaufen – sinnvoll und auch sicher?

Gebraucht zu kaufen ist nachhaltig und ökologisch, das gilt für die meisten Produkte unseres Lebens. Bei sicherheitsrelevanten Artikeln wie einem Kindersitz sollten Sie allerdings im Vorfeld einige wichtige Punkte beachten, denn die Qualität und Unversehrtheit des Sitzes entscheiden im Fall der Fälle über Leben und Tod Ihres Kindes.

Was gilt es beim Kauf eines gebrauchten Kindersitzes zu beachten?

Tragen Sie sich mit dem Gedanken, einen Secondhand-Kindersitz zu kaufen, so sollten Sie diesen ganz genau unter die Lupe nehmen. Beim kleinsten Zweifel gilt: Lieber Hände weg!

1. Die Zulassung des Kindersitzes

Das orange Zulassungsetikett am Kindersitz, was steht drauf?

Prüfen Sie zuerst, ob der Sitz noch über das orange Zulassungsetikett verfügt. Auf diesem sind wichtige Informationen hinterlegt, zum Beispiel nach welcher Norm der Kindersitz zugelassen wurde.

In Deutschland gelten derzeit zwei Kindersitznormen parallel: einmal die ECE R 44/04 und die R 129. Sollte der Sitz diesen Aufkleber nicht mehr besitzen oder nach einer anderen Norm (ECE R 44/03, R 44/02, 44/01) zugelassen sein, dann lassen Sie besser die Finger davon.

Als Beispiel: Kindersitze, die nach ECE R 44/03 zugelassen sind, entsprechen nicht mehr den neuesten Sicherheitsstandards, denn sie wurden bereits vor Juni 2005 produziert. Im Laufe der Zeit ermüdet das Material des Sitzes und eventuell vorhandene aber unsichtbare Schäden wie beispielsweise Haarrisse können bei einem Unfall fatale Folgen haben.

2. Das Alter des Kindersitzes

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Alter des Kindersitzes. Kindersitzhersteller geben bei Ihren Sitzen eine maximale Nutzungsdauer an, für die sie garantieren, dass der Sitz seinen kleinen Passagier gut schützt. Deshalb achten Sie beim Kauf eines gebrauchten Sitzes unbedingt auf die Angabe des Alters. Sie finden das Produktionsdatum am Sitz entweder auf dem Zulassungsetikett oder aber an eingestanzten Uhren im Plastik.

Informationen zur maximalen Lebensdauer des jeweiligen Kindersitzmodells finden Sie in der Bedienungsanleitung. Sollte dazu dort nichts aufgeführt sein, können Sie diese auch im FAQ der Hersteller-Webseite finden oder in unserem Blogartikel Wie lange darf ich einen Kindersitz nutzen? 

3. Gibt es Vorschäden? Ist der Sitz unfallfrei?

Ein Kindersitz kann seinen Passagier nur ein einziges Mal bei einem Unfall schützen. Auch wenn man dem Kindersitz den Unfall nicht unbedingt ansieht, kann er im Inneren so stark beschädigt sein, dass eine weitere Nutzung ein großes Risiko für das Kind bedeutet – zumindest bei einem (weiteren) Unfall.

Deshalb sollte es selbstverständlich sein, dass man Kindersitze, die in einen Verkehrsunfall verwickelt waren, nicht weiter verkauft. Da die Realität leider anders aussieht, kaufen Sie Ihren Sitz nur bei jemandem, dem Sie vertrauen können oder den Sie im besten Fall persönlich kennen. Fragen Sie auch gezielt nach einem Unfallschaden.

Übrigens gilt das gleiche auch für einen Sturz des Kindersitzes. Ist dieser dem Besitzer bereits heruntergefallen, sollten Sie vom Kauf unbedingt Abstand nehmen.

4. Ist der Sitz komplett und nicht beschädigt?

Wenn Sie alle bisherigen Punkte geklärt haben und ein Kauf immer noch im Raum steht, sehen Sie sich den Kindersitz einmal ganz genau an. Ziehen Sie den Bezug ab und kontrollieren Sie Kunststoff und Styropor auf mögliche Beschädigungen. Überprüfen Sie, ob die Gurte noch in einem tadellosen Zustand ohne Risse, Knicke oder Faserungen sind. Nur dann können Sie im Falle eines Unfalls Ihr Kind auch optimal und bestmöglich im Sitz halten.

Nehmen Sie sich die Bedienungsanleitung und schauen Sie, dass alle Bauteile vorhanden sind. Dazu zählen beispielsweise die Gurtpolster für die Schultergurte und das Gurtschloss, bei manchen Sitzen auch Polster für die Beckengurte. Nur mit diesen ist der Kindersitz vollständig und darf auch nur so verwendet werden.

5. Eine abschließende Kontrolle des Sitzes

Kontrollieren Sie zum Abschluss alle Funktionen des Kindesitzes. Ziehen Sie die Gurte lang und straffen Sie diese. Geht alles leicht oder müssen Sie mit viel Kraft arbeiten? Ist das Gurtschloss in Ordnung, rastet es sauber und hörbar ein und lässt sich durch Zug auf die Gurten nicht öffnen? Bei Sitzen, die über eine Ruheposition verfügen: Lässt sich diese problemlos einstellen, ohne dass etwas hakt? Und wenn der Kindersitz über eine Drehfunktion verfügt, testen Sie diese. Ist sie leichtgängig, und rastet der Sitz korrekt ein?

Sollte Ihnen hierbei etwas merkwürdig vorkommen oder nicht so funktionieren wie gedacht, dann verzichten Sie lieber auf das vermeintliche Schnäppchen.

Probesitzen und Probeeinbau - ein Muss!

Auch ein Kindersitz, der gebraucht gekauft wird, muss zu Kind und Auto passen. Nehmen Sie also Ihren Nachwuchs zum Probesitzen mit. Überprüfen Sie außerdem, ob der Sitz korrekt in Ihr Auto eingebaut werden kann und darf.

Verlassen Sie sich beim Kauf – neben den oben genannten Kriterien – auf Ihr Bauchgefühl. Am besten kaufen Sie jedoch einen gebrauchten Sitz nur von Menschen, die Sie kennen und denen Sie vertrauen können. Ein Restrisiko bleibt aufgrund der Tatsache, dass Unfall- oder Stürzschäden von außen oft nicht zu erkennen sind, leider immer.