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Jacke aus im Kindersitz! Warum dicke Winterkleidung im Auto so gefährlich ist

Dicke Jacke im Kindersitz? Bitte nicht!

Auch in der kalten Jahreszeit sollten Kinder sicher, aber trotzdem warm im Auto unterwegs sein. Eltern neigen dazu, ihren Kindern in der Babyschale oder im Kindersitz zu viel Kleidung anzuziehen – oftmals aus der Sorge heraus, dass die Kleinen sonst frieren und krank werden. Häufig betrifft dies kurze Strecken wie zum Beispiel zur Krippe, zum Kindergarten, zur Schule oder auch zum Einkaufen.

Sie kennen es vielleicht selbst: Das Kind vor dem Einsteigen ins Auto auszuziehen und beim Aussteigen wieder anzuziehen ist bisweilen ein schwieriges Unterfangen. Aus Zeitdruck oder Bequemlichkeit lassen Sie dem Kind den Schneeanzug oder die dicke Jacke in der Babyschale oder im Kindersitz lieber an. Vor allem, wenn das Auto auf längeren Strecken gut geheizt ist, bereuen wir diese Entscheidung schnell. Doch ganz gleich, wie lang die Autofahrt dauert: Winterkleidung sollte für alle Insassen im Auto Tabu sein – aus Sicherheitsgründen!

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Inhaltsverzeichnis zu Winterkleidung im Kindersitz

In unserem Artikel zum Thema Winterkleidung im Auto erfahren Sie, warum dicke Kleidung oder Schneeanzüge in der Babyschale oder im Kindersitz so gefährlich sind und wir zeigen Ihnen sinnvolle und sichere Alternativen für die kalte Jahreszeit. 

Außerdem lernen Sie, wie Sie selbst herausfinden können, welche Kleidung im Kindersitz geeignet ist und welche nicht. 

  1. Deshalb ist Winterkleidung im Kindersitz gefährlich
  2. Videos von Crash-Tests mit und ohne Winterjacke im Auto
  3. Alternativen zu dicker Winterkleidung: Poncho, Einschlagdecke und Co
  4. Selbsttest: Ist die Kleidung meines Kindes zu dick für den Kindersitz?

1. Wenn die Winterjacke oder der Schneeanzug im Kindersitz zur tödlichen Gefahr werden

Das passiert, wenn Sie Ihr Kind mit der Winterjacke im Kindersitz anschnallen: Durch die dicke Kleidung ist es nicht möglich, die Gurte des Kindersitzes fest zu straffen. Selbst wenn Sie das Gefühl haben, dass die Gurte festgezogen sind, befindet sich weiterhin eine dicke Schicht zwischen Kind und Gurt. Bei einem Unfall, bei dem schon bei geringen Geschwindigkeiten enorme Kräfte wirken, wird diese Schicht zusammengedrückt. Es entsteht eine sogenannte „Gurtlose“, da der Gurt nicht eng genug am Körper liegt.

Bei einem Unfall droht so Lebensgefahr, denn beim Aufprall wird die Luft ruckartig aus dem Schneeanzug oder der dicken Jacke gepresst. Das Gurtsystem oder der Autogurt können nun nicht mehr (rechtzeitig) greifen!

Crashtest-Kindersitz-Winterjacke-Dummy-fliegt-aus-dem-Sitz

2. Videos: Der ADAC warnt vor Winterkleidung im Kindersitz

Auch der ADAC warnt seit Jahren vor dicker Kleidung unter dem Gurt. Dies gilt nicht nur für Kindersitze mit internen Gurten, sondern auch für Kinder im Folgesitz der Gruppe 2/3 oder auch für uns Erwachsene. 

Im Video des ADAC können Sie sich ansehen, wie gefährlich dicke Kleidung im Kindersitz ist - selbst bei einem Aufprall von nur 16 km/h. Der ADAC empfiehlt deshalb als Alternative zur Winterkleidung eine dünne Jacke, eine Decke oder - als zweite Wahl, wenn es gerade nicht anders möglich ist - bei Kindern im Folgesitz oder auch bei Erwachsenen, die Jacke unter dem Beckengurt hervorzuholen und den Gurt im Anschluss fest zu straffen. 

 

Warn-Video des TCS zu Winterjacken im Auto

Auch das schweizerische Pendant zum ADAC, der TCS, warnt in seinem Video vor Winterkleidung im Kindersitz. Hier fliegt der Dummy beim Crashtest mit der dicken Jacke sogar aus seinem Kindersitz. 

  

Steffan Kerbl vom ÖAMTC erklärt, warum Winterkleidung gefährlich ist

Im Video des ÖAMTC erklärt Steffan Kerbl noch einmal ausführlich, weswegen die dicke Jacke unter dem Gurt bei einem Unfall so gefährlich ist. 

Crashtest mit Winterjacke - Dummy wird aus dem Kindersitz geschleudert

Auch in den USA wird regelmäßig davor gewarnt, im Auto dicke Kleidung zu tragen. Im Video sehen Sie ebenso einen Crashtest, bei dem der Dummy aus dem Kindersitz geschleudert wird. 

 

Wie die Videos eindrucksvoll zeigen, wird Ihr Kind im schlimmsten Fall aus dem Sitz geschleudert, da die Kleidung zwischen Gurt und Kind ruckartig zusammengedrückt wird. Die Folgen wären fatal. Doch auch wenn das Kind im Sitz verbleibt, kann das Gurtsystem nicht optimal schützen.

Und auch wir Eltern sollten darauf achten, die Jacke nicht aus Bequemlichkeit anzulassen. Neben der Gefahr der Gurtlose wird auch der Verlauf des Autogurtes durch die dicke Kleidung negativ beeinflusst.

Fusssack-sichere-Alternative-zu-Winterkleidung-im-Kindersitz

3. Alternativen zu dicker Winterkleidung im Kindersitz

Natürlich muss und soll Ihr Kind bei niedrigen Temperaturen auf dem Weg zum Auto bzw. im Auto nicht frieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sicher und trotzdem gut eingepackt im Auto unterwegs zu sein.

Fußsäcke oder Einschlagdecken für Babyschale und Kindersitz

Insbesondere für die Babyschale gibt es allerhand Winter-Zubehör auf dem Markt wie zum Beispiel Fußsäcke oder Einschlagdecken.

Wichtig ist, dass Ihr Kind unter dem Fußsack angeschnallt wird und nicht etwa darüber. Es gibt Fußsäcke verschiedener Hersteller, achten Sie darauf, dass der Stoff im Rücken nicht zu dick ist und dass die Aussparungen für das Gurtsystem zu Ihrer Babyschale passen (z.B. 3-Punkt-Gurt- oder 5-Punkt-Gurt-System). Der Gurtverlauf darf nicht beeinträchtigt werden.

Unser Tipp: Mit dem Swandoo Footmuff haben wir einen Fußsack im Sortiment, der über die Babyschale hinaus mitwächst. Als einer von nur wenigen Fußsäckchen kann der Fußsack von Swandoo sogar für Kinder bis ca. 1 Meter - also auch im Kindersitz bzw. Reboarder - verwendet werden. 

Was bei Fußsäcken wichtig ist, gilt natürlich auch für Einschlagdecken. Achten Sie unbedingt darauf, dass sich zwischen Babyschale und Kind sowie zwischen dem Kind und dem Gurten kein dicker Stoff befindet.

Fußsäcke und Einschlagdecken können Sie in unseren Kindersitzgeschäften vor Ort oder auch in unserem Onlineshop erwerben: Hier finden Sie uns Winterzubehör für Babyschale und Kindersitz

Einschlagdecke-Fleecedecke-Babyschale-SicherheitJacken oder Overalls aus Wollwalk, Wolle oder Fleece

Wollwalk, Wolle oder Fleece erscheinen uns Eltern im ersten Moment gerade bei Temperaturen unter 0°C als zu kalt, können Ihr Kind im Auto aber wunderbar wärmen.

Achten Sie allerdings darauf, dass das Kleidungsstück nicht zu sehr Falten wirft. Wir Eltern neigen dazu, Kleidung gerne reichlich zu kaufen. Sind die Jacke oder der Anzug aber zu groß, so können sie ungünstige Falten werfen, die das korrekte feste Anschnallen erschweren oder sogar unmöglich machen.

Kapuze im Kindersitz?
Kapuzen sollten Sie Ihrem Kind am besten aufsetzen,
sonst drücken diese unangenehm im Nacken des Kindes oder wirken sich ungünstig auf den Gurtverlauf aus, da die Gurte nicht nah genug am Hals liegen können.

Ponchos für die Babyschale und den Kindersitz

Ponchos sind sehr praktisch, denn sie können Ihr Kind auch schon auf dem Weg zum Auto wärmen. Schnallen Sie Ihren Nachwuchs einfach darunter an. Der vordere Teil des Ponchos wärmt das Kind, der hintere Teil wird über die Rückenlehne des Sitzes gelegt. Es gibt verschiedene Lösungen: Von der einfachen Decke mit Loch bis hin zum Poncho mit Armlöchern und Reißverschluss zum komfortablen Anziehen.

Video zum Kindersitzponcho von Kikkifax (ehemals Little Bees)

Den im Video vorgestellten Kindersitzponcho von Kikkifax können Sie in unserem Kindersitzgeschäft in Berlin und bei allen unseren Partner-Händlern vor Ort kaufen oder Sie bestellen ihn bequem in unserem Onlineshop. Sie können zwischen vielen verschiedenen Stoffen und Designs wählen!

Sicher-im-Winter-im-Auto-Kindersitzponcho

Weitere Möglichkeiten, Ihr Kind im Auto warm zu halten

  • Nutzen Sie eine Decke im Kindersitz: So einfach wie wirksam: Legen Sie Ihrem Kind eine Kuscheldecke über die Beine. Der große Vorteil hier: Sobald die Heizung warm gelaufen ist, können Sie oder Ihr Kind die Decke wegziehen.
  • Ziehen Sie Ihrem Kind die Winterjacke verkehrtherum an: Setzen Sie Ihr Baby in die Schale oder Ihr Kind in den Kindersitz, schnallen Sie Ihren Sohn oder die Tochter an und ziehen Sie Ihrem Nachwuchs die Winterjacke einfach wieder andersrum an.
  • Eisige Kälte? Heizen Sie den Kindersitz mit der Wärmflasche vor: Wenn es so kalt ist, dass sie vor Fahrtantritt das Auto freikratzen müssen, können Sie einfach eine Wärmflasche in den Sitz legen. Setzen Sie ihr Kind im Anschluss in den bereits „vorgeheizten“ Kindersitz.


Die meiste Wärme verlieren wir über den Kopf, deshalb empfiehlt es sich, auch immer Mütze und Handschuhe zu tragen. Gerade auf längeren Strecken sollten Sie Ihrem Kind aber nicht zu viel anziehen. Schwitzen die dick eingepackten Kinder im gut geheizten Auto, so frieren sie draußen anschließend erst recht. Moderne Sitze haben zudem stoßabsorbierendes Material im Kopf- und Rückenbereich, welches zusätzlich wärmeisolierend wirkt.

4. Test: Wie finde ich heraus, ob die Kleidung meines Kindes zu dick ist

Um sich bewusst zu machen, wie groß der Unterschied zwischen dem Anschnallen mit dicker Kleidung und ohne diese ist, können Sie ein kleines Experiment machen.

Anschnallen mit Winterjacke - der Test

So können Sie überprüfen, ob die von Ihnen ausgewählte Kleidung für die Babyschale oder den Kindersitz zu sehr aufträgt:

  • Schnallen Sie Ihr Kind (ausnahmsweise!) mit der dicken Kleidung so an, wie Sie es als fest und sicher empfinden würden
  • Öffnen Sie nun das Gurtschloss und nehmen ihr Kind aus dem Sitz ohne die Gurte zu verlängern
  • Ziehen Sie Ihrem Kind die dicke Kleidung aus und setzen Sie es wieder in den Sitz
  • Schnallen Sie Ihr Kind - ohne die Gurte zu verändern - erneut an.


Fällt es Ihnen auf? Die Gurte sind jetzt so locker, dass Sie selbst bemerken, dass es gar nicht möglich ist, Ihr Kind mit der dicken Kleidung korrekt zu sichern. Aber genau diese aufgeplusterte Kleidungsschicht wird bei einem Unfall ruckartig zusammengedrückt. In der Folge greifen die Gurte zu spät oder gar nicht mehr.

Bei einer Vollbremsung, einem Aufprall oder einem Überschlag muss das interne Gurtsystem des Kindersitzes das Kind gut sichern. Es ist deshalb sehr wichtig, dass die Gurte eng am Körper ihres Kindes liegen. Das gilt übrigens auch für uns Erwachsene, auch hier kann die Gurtlose fatale Folgen haben.

Korrekt gesichert: Wie fest ist fest genug angeschnallt?

Pinchtest-Gurte-druecken-zu-fest-lockerAuch ohne Winterkleidung gurten viele Eltern ihre Kinder in Babyschale oder Kindersitz zu locker an. Als Richtwert können Sie den sogenannten „Eischnee-Test“ im Hinterkopf haben. Würden Sie Ihr Kind so, wie Sie es angeschnallt haben, im Sitz über Ihren Kopf halten? (Bitte nicht mit echtem Kind testen!) Denn auch in dieser Haltung sollte Ihr Kind fest und sicher im Sitz bleiben. Denken Sie an einen Unfall mit Überschlag, dann tritt genau dieses Szenario ein.

Der Pinch-Test: So fest sollte der Gurt sein

Machen Sie den Pinchtest, das heißt, versuchen Sie den Gurt zwischen zwei Fingern zu einer Schlaufe zusammen zu schieben. Ist das möglich, dann ist der Gurt noch nicht ausreichend fest gezogen. In diesem Fall müssen Sie die Gurte noch einmal nachziehen. Erst wenn es nicht mehr möglich ist, den Gurt zu einer Schlaufe zu schieben, ist Ihr Kind korrekt und sicher angeschnallt.

 

Mehr Informationen zum Anschnallen im Winter finden Sie hier:

 

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